Feedback bedeutet Rückmeldung.
Beim Biofeedback werden körperliche – also biologische – Zustände wie Muskelspannung, Temperatur, Herzschlag gemessen und sichtbar gemacht. Diese sind der unmittelbaren Wahrnehmung sonst nur begrenzt zugänglich. Sie werden mit Sensoren, die an der Haut oder an den Fingern angebracht werden, erfasst.
Durch das sichtbar machen dieser Werte können die Klienten darauf Einfluss nehmen und lernen, etwas zu verändern, z.B. bewusste Entspannung der Muskeln, ein Handerwärmungstraining zur Entspannung, ein Herzratenvariabilitäts-Training für ein flexibleres autonomes Nervenssystem.
Neurofeedback ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die die Selbstregulierung der Hirnwellentätigkeit fördert. Durch mehr Flexibilität und Gleichgewicht im Gehirn kann dies den Weg zu erfolgreicherem Lernen, weniger Ängsten oder besserem Schlaf eröffnen.
EEG-Biofeedback, wie es auch heißt, ist der Prozess die Hirnwellentätigkeit in bestimmten Regionen zu normalisieren, d.h. gesunde Hirnwellenmuster zu verstärken. Dies beeinflusst den emotionalen Zustand und die kognitive Leistung positiv, bei ausreichender Wiederholung auch dauerhaft.
Beim Neurofeedback – auch EEG‑Biofeedback genannt – werden mit Elektroden an der Kopfoberfläche die Hirnströme (EEG, lang: Elektroenzephalographie) gemessen und diese Aktivität wird den Trainierenden gespiegelt. Auf diese Weise werden die körperlichen Zustände beobachtbar. Die Trainierenden können lernen, Zusammenhänge zwischen körperlichen Reaktionen und der Symptomatik, die sie beeinträchtigt, wahrzunehmen und zu verändern.
Über diesen Weg können die Trainierenden auch lernen konzentrierter und aufmerksamer zu sein, d.h. fokussiert und wach.
Das Gehirn besteht aus ca. 100 Milliarden Nervenzellen, den Neuronen. Die Reizweiterleitung, d.h. die Weiterleitung von Informationen in einer Nervenzelle, erfolgt über kleine Ströme. Aus der Summe dieser Ströme aller gleichzeitig „feuernden“ Neuronen bildet sich ein elektrisches Feld, das an der Kopfoberfläche mit Elektroden gemessen werden kann.
Dieses elektrische Feld ändert sich ständig, je nach Tätigkeit, denn das Gehirn ist ständig und ununterbrochen in Aktion, selbst in scheinbarer Ruhe. Das EEG (Elektroenzephalogramm), bzw. die EEG-Wellen sind eine grafische Darstellung der Schwankungen in diesem elektrischen Feld.
Die EEG-Wellen setzen sich aus langsamen und schnellen Anteilen zusammen, welche jeweils unterschiedliche Aufgaben in der Funktion der Hirntätigkeit erfüllen. Zum Beispiel werden vermehrt langsame Wellen produziert, wenn der Mensch schläft. Beim Erfüllen einer Aufgabe entstehen an den entsprechenden Stellen im Gehirn schnelle Wellen.
Bei neurologischen Untersuchungen untersucht der Arzt das EEG gezielt auf veränderte oder atypische Wellen, die auf Krankheiten (z.B. Epilepsie) oder Schädigungen (z.B. Schlaganfall) hindeuten können.
Beim EEG Biofeedback geht es um die Verteilung und Menge dieser langsamen und schnellen Wellen in den verschiedenen Hirnregionen, d.h. um die quantitative Verteilung. Die hierdurch entstehenden Hirnwellenmuster können Hinweise auf die Problematik geben und sind ein Bestandteil der Behandlungsplanung und -kontrolle.
Durch neuste Hirnforschungen weiß man, dass bestimmte Verhaltensweisen und Störungen mit bestimmten Hirnwellenmustern einhergehen können. Diese resultieren oftmals aus Fehlregulierungen, mangelndem Gleichgewicht im Gehirn und unzureichender Flexibilität. Auch Hirnschädigungen durch Krankheit oder Unfall verändern diese Muster.
Um die Hirnwellenmuster für uns sichtbar zu machen, wird das gemessene EEG mit den Daten einer gesunden Normbevölkerung verglichen. Dieser Abgleich mit der Normdatenbank erfolgt mittels einer speziellen Auswertungssoftware.
Die hierbei entstandenen „EEG-Landkarten“ dienen als Orientierung für die Therapeuten. Sie zeigen, wo das Gehirn zu viel oder zu wenig arbeitet oder wo die Kommunikation zwischen einzelnen Regionen oder ganzer Netzwerke im Gehirn möglicherweise zu wenig oder zu starr ist.
Diese Daten, kombiniert mit den aktuellsten neuropsychologischen Erkenntnissen aus der Hirnforschung, geben Hinweise über die mögliche Problematik. Nur wenn dies mit der Vorgeschichte und dem Krankheitsverlauf der Klienten zusammenpasst, erfolgt daraus dann ein Behandlungsgrund.
Ein QEEG alleine, ohne weitere Informationen über den Menschen, ist nicht aussagekräftig! Es lässt sich daher auch keine Diagnose nur mit einem QEEG stellen.
Weiter können über die Hirnwellenverteilung keine Gedanken und derzeitigen Gefühle des Menschen erkannt werden. Eine tendentielle Veranlagung zu Depression oder Ängsten hingegen, könnte dabei sichtbar werden.
Neurofeedback wirkt oft, aber leider nicht immer. Es gibt einige Menschen das Feedack nicht adaptieren können, d.h. ihr Gehirn kann z.B. die Belohnung nicht verstehen oder es kann sich aufgrund anderer Probleme, psychischer oder körperlicher Art, nicht verändern. Dies kann auch nur ein kurzfristiger Zustand sein.
Manchmal ist dann eine andere Therapieform sinnvoller oder sollte dem Neurofeedback vorgeschoben werden.
Auch wenn das Training hilft, können die Erfolge bei jedem anders aussehen. Einige können nach einiger Zeit ganz z.B. auf Medikamente verzichten, andere nie, erreichen aber wichtige Verbesserungen im alltäglichen Leben.
Es lässt sich nicht voraussagen, wie die Klienten reagieren werden.
Wichtig sind daher genaue Beobachtungen der Therapeuten.
Genauso wichtig sind aber auch Beobachtungen der Klienten und/oder deren Angehöriger über Veränderungen im alltäglichen Leben. Je genauer die Klienten diese den Therapeuten zurückmelden, desto gezielter können die Therapeuten arbeiten und notfalls auch andere Wege vorschlagen.
Ja, es dürfen Medikamente genommen werden und das Nehmen von Medikamenten ist kein Hinderungsgrund für Neurofeedback.
Es wäre auch ethisch und medizinisch nicht in Ordnung zu fordern, dass Medikamente wie z.B. Ritalin bei ADHS oder Psychopharmaka bei Depressionen abgesetzt werden müssen, um Neurofeedback machen zu dürfen.
Es wird auch teilweise sogar überlegt, ob das Erlernen einer besseren Selbstregulation vielleicht sogar leichter funktionieren könnten mit Medikamenten.
Wichtig ist aber, sofern Medikamente genommen werden, dass die Therapeuten informiert werden.
Durch ein Neurofeedback Training benötigen einige Klienten mit der Zeit weniger der Medikamente, d.h. es könnten Symptome einer Überdosierung auftreten.
Es ist daher wichtig, Veränderungen mit den Therapeuten zu besprechen, um herauszufinden, ob diese eher aufgrund des Trainings (dann ist eine Anpassung notwendig) oder einer Überdosierung kommen.
Letzteres sollte erkannt werden, um dann mit dem behandelnden Arzt eine Reduzierung der Medikamente zu besprechen.